Dr. Dominik Nischwitz präsentiert seinen Fall des Monats
Teil 2 der Serie „Socket Preservation 3.0: Sofortimplantation mit Keramikimplantaten“
Auf dem dentalen Nachrichten- und Informationsportal ZWP online präsentiert der bekannte Fachautor und Referent auf dem Gebiet der Zirkonimplantate, Dr. Dominik Nischwitz, seinen Fall des Monats.
In unserer Praxis stellte sich Mitte 2015 eine 61-jährige Patientin mit sowohl prothetisch-konservierend, als auch ästhetisch erneuerungsbedürftigen Frontzähnen vor. Der Zahn 21 war bereits in jungen Jahren nach einem Trauma abgestorben. Für eine erneute prothetische Versorgung kam dieser aufgrund mangelhafter Wertigkeit nicht mehr infrage. Auf dem DVT zeigte sich eine chronisch apikale Osteolyse. Der klinisch auffällige apikale Druckschmerz konnte somit röntgenologisch verifiziert werden. Die Entscheidung fiel auf die Sofortimplantation mit einteiligen Keramikimplantaten, als ideale Socket Preservation. Auch in diesem Fall zeigte sich auf dem DVT ein extrem dünner Knochen.
In Kombination mit dem hier vorliegenden dünnen Gingiva-Biotyp ist eine Stabilisierung der Alveole unbedingt notwendig, um die spätere Rot-Weiß-Ästhetik konservieren zu können. Das Implantat wurde direkt im Anschluss an die Implantation mit einer chairside gefertigten, provisorischen Krone versorgt. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Provisorium vollkommen spannungsfrei eingegliedert wird und keinerlei Okklusions- oder Artikulationskontakte aufweist. Zur weiteren Stabilisierung wird es auf dem Keramikimplantat zementiert und mittels Säure-Ätz-Technik und einem Composite adhäsiv an den Nachbarzähnen befestigt. Drei Monate nach der Implantation wurden die Implantate freigelegt und der vollkeramische Zahnersatz eingegliedert. Die protrudierte Front wurde vorab mittels Wax-up korrigiert und die Zähne 12,11, 22 für vollkeramische Veneers prepariert.
Die Sofortimplantation mit Keramikimplantaten und sofortiger provisorischer Versorgung ist nach Meinung des Autors die ideale Socket Preservation. Das chirurgische Vorgehen ist standardisierbar, hat eine hohe Erfolgsquote, ist schmerzfrei und minimalinvasiv. Das Ergebnis spricht für sich.