Viele Menschen meiden wegen Corona die Zahnvorsorge
Verschobene Vorsorgeuntersuchungen aus Angst vor dem Corona-Virus: Seit der Krise trauen sich viele Menschen nicht mehr zum Zahnarzt. Aktuelle Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse anlässlich des Tages der Zahnschmerzen am 9. Februar 2021 zeigen, dass die Bereitschaft zur Zahnvorsorge in der Pandemie so stark zurückgegangen ist wie seit Jahren nicht: Bundesweit sank die Zahl der KKH-Versicherten mit Zahnvorsorge im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11 Prozent. Im zweiten Quartal, also von April bis Juni, nahmen sogar 19 Prozent weniger Versicherte einen Kontrolltermin beim Zahnarzt war.
In den Jahren vor der Pandemie war die Bereitschaft zur Zahnvorsorge hingegen immer stagniert beziehungsweise nur minimal gesunken. 2019 und 2018 suchten 58 beziehungsweise 57 Prozent der KKH-Versicherten mindestens einmal den Zahnarzt zur Kontrolle auf, 2014 waren es 60 Prozent. Spitzenreiter bei der Zahnvorsorge sind seit Jahren die Versicherten Sachsen. In Hamburg gehen hingegen die wenigsten Menschen zur jährlichen Zahnkontrolle.
Die KKH rät dazu, die Vorsorgeuntersuchung auch während der Corona-Krise in Anspruch zu nehmen. Denn wenn Zahnprobleme rechtzeitig erkannt werden, verhindert das oft schmerzhafte, langwierige Behandlungen. Sollten diese dennoch nötig sein, können gesetzlich Versicherte mit einem lückenlosen Nachweis im Bonusheft bares Geld sparen. Laut Terminservice- und Versorgungsgesetz können Krankenkassen seit dem 1. Oktober 2020 aufgrund eines Ausnahmetatbestandes einmalig ein fehlendes Bonusjahr anerkennen. Gesetzlich ist jedoch nicht definiert, wann ein solcher vorliegt und ob dieser durch die Corona-Krise gegeben ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte also auch während der Pandemie zur Zahnkontrolle gehen. In Zahnarztpraxen gelten generell sehr hohe Hygienestandards, was das Risiko einer Infektion für Patienten stark reduziert.
Quelle: KKH
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