Bahnbrechend: Wie Polymere Aerosolen den Saft abdrehen
So wie bei Holzarbeiten Späne fallen, erzeugt der Zahnarzt mit wasser- und luftgekühlten Bohrinstrumenten feinen Sprühnebel – die Aerosole. Forschern soll nun gelungen sein, den Prozess der Aerolisierung vollständig zu unterbinden.
Spätestens seit der Corona-Pandemie sind Aerosole als Überträger von Viren in aller Munde, in der Zahnarztpraxis gehören sie hingegen schon immer dazu. Zumindest bis dato. Die Zukunft der Zahnmedizin könnte jedoch schon bald anders aussehen: Behandeln, ohne stundenlang im Aerosolnebel zu stehen.
Wissenschaftler der University of Illinois in Chicago, USA, erklären in ihrer im Physics of Fluids (AIP Publishing) veröffentlichten Studie, wie das gelingen kann. Sie fanden heraus, dass durch Beimischung vom Polymeren im Wasser die Entstehung von Aerosolen vollständig unterbunden wird. Verantwortlich sind hierfür die viskoelastischen Eigenschaften der Polymere.
Die Umsetzung erfordert nur einen Handgriff. Die Spitze des dentalen Instruments wird in die Polymerlösung eingetaucht, wodurch die Dynamik von reinem Wasser modifiziert wird. In dem Moment, in dem sich Tröpfchen versuchen zu lösen, kommen die elastischen Kräfte ins Spiel. Wie bei Gummibändern wird der Tropfen einfach zurückgezogen, eine Wasseraerolisierung findet nicht statt.
Die Forscher testeten zwei verschiedene Arten vom Polymeren: Polyacrylsäure und Xanthangummi – Erstgenanntes wies bessere Eigenschaften auf.
Quelle: ZWP online
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