Biologische GBR und Keramikimplantate – Teil 1

In der aktuellen Ausgabe des Implantologie Journal sind Dr. med. dent. Karl Ulrich Volz und Kollegen mit einem Fachbeitrag zum Thema „Biologische GBR und Keramikimplantate – Teil 1“ vertreten.

Heutzutage gibt es immer noch viele Patienten, die in der Folge von Zahnextraktionen signifikant Knochenvolumen verloren haben und bei denen deshalb Knochenaufbaumaßnahmen erforderlich sind. Im folgenden Artikel werden einige dieser Maßnahmen dargestellt – mit Schwerpunkt auf der Verwendung von autologen Materialien.

Keramikimplantate, respektive Zirkoniumdioxid-Implantate, bestehen aus der Hochleistungskeramik Zirkoniumdioxid. Dies bedeutet, dass das Material in oxidierter Form vorliegt und somit „ausreagiert“ ist,1 also keine freien (Bindungs-)Elektronen aufweist und somit überaus reaktionsträge ist.2 Es sind Temperaturen von über 2.600 °C oder die Anwendung von Flusssäure erforderlich, um das Material zu verändern. Im Vergleich zu Titan ist die geringere Plaqueaffinität, die fehlende thermische und elektrische Leitung sowie die Korrosionsstabilität des Zirkons von großem Vorteil.2–9 Bei der Einheilung von Zirkoniumdioxid-Implantaten werden vermutlich geringe inflammatorische Botenstoffe ausgeschüttet.1,10–13 In Studien konnte gezeigt werden, dass der Bone-to-Implant-Contact (BIC) von Zirkoniumdioxid dem von Titan ebenbürtig ist.14–20

Bei Titan entsteht bei Insertion der Implantate mit hoher Friktion ein Abrieb und im weiteren Verlauf durch den Vorgang der (Bio-)Korrosion eine Abgabe von Titandioxidpartikeln in das umliegende Hart- und Weichgewebe, wodurch Makrophagen aktiviert werden.21–29 Diese Aktivierung kann zu einer Ausschüttung von Zytokinen wie TNF-α und IL-1-β führen, was lokale Reaktionen und chronische Entzündungen („Silent Inflammation“) hervorrufen kann. Insbesondere die Aktivierung von Osteoklasten löst einen Knochenabbau im Sinne einer Periimplantitis aus.30 Es gilt, zu beachten, dass Keramikimplantate schlechte thermische Leiter sind und nicht mit zu hohen Eindrehmomenten inseriert werden sollten, da die an der Oberfläche entstehende Reibungshitze nicht an den Kern abgeleitet wird. Deshalb ist das vom Erstautor entwickelte Keramikimplantat (SDS Swiss Dental Solutions) so gestaltet, dass die gesamte Friktion und Stabilität aus dem apikalen Anteil und seinem tiefen und schneidenden Gewinde gewonnen und bei korrekter Anwendung des Bohrprotokolls das Risiko einer Überhitzung der Kompakta reduziert wird.

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Foto: Autoren

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