Metallfreie Sofortimplantation bei stark reduziertem Knochenangebot

In der aktuellen Ausgabe des Implantologie Journal sind Dr. med. dent. Karl Ulrich Volz und Kollegen mit einem Fachbeitrag zum Thema „Metallfreie Sofortimplantation bei stark reduziertem Knochenangebot“ vertreten.

Chirurgische Protokolle für die Versorgung von ausgeprägten knöchernen Defekten sind vielfältig und erfordern oftmals mehrere Eingriffe sowie die Anwendung von Knochenersatzmaterial. Eine effektive und biologische Lösung stellt die Sofortimplantation mit metallfreien Implantaten dar. Sie wird im Folgenden anhand eines Patientenfalls aufgezeigt.

Sofortimplantation versus Spätimplantation

Implantate werden heute in der Regel als Spätimplantate in ausgeheilte Extraktionsalveolen drei bis sechs Monate nach der Zahnentfernung gesetzt. Um diese langen Therapie- und Heilungsphasen zu verkürzen und die Anzahl der chirurgischen Eingriffe zu verringern, wurden neben diesem Verfahren auch Sofortimplantationen erprobt.1 Erste Versuche von Sofortimplantationen mit Implantaten aus Aluminiumoxid (Tübinger Sofortimplantat) wurden von Prof. Dr. Wilfried Schulte bereits im Jahre 1978 an der Universität Tübingen durchgeführt.2 Laut der ITI Konsensus-Konferenz im Jahr 2009 wird zwischen Sofortimplantation (unmittelbar nach Extraktion), Frühimplantation (vier bis acht Wochen nach Extraktion), verzögerter Implantation (12 bis 16 Wochen nach Extraktion) und Spätimplantation (sechs Monate nach Extraktion) unterschieden.3 Studien belegen eine etwas höhere Überlebensrate bei Spätimplantationen.4–6 Implantate, die in frische Extraktionsalveolen inseriert wurden, scheinen gegenüber Spätimplantaten noch etwas höhere Verlustraten zu besitzen.4,7,8

Die Sofortimplantation weist Vor- und Nachteile gegenüber den anderen Verfahren auf. Um das Weich- und Hartgewebsprofil nach Extraktion des Zahnes zu erhalten, erweist sie sich vor allem im Frontzahnbereich als vorteilhaft.9 Knochenaufbau oder die Verwendung von Knochenersatzmaterialien ist oft nicht notwendig.10,11 Auch werden lange Wartezeiten für Patienten vermieden und ihm oder ihr wird zeitnah zu mehr mundbezogener Lebensqualität verholfen.12 Nachteilig und mit einem höheren Risiko behaftet sind Patienten mit dünnem Gingivatyp, fehlender keratinisierter Mukosa, einer dünnen bukkalen Knochenwand sowie mit parodontalen oder periapikalen pathologischen Befunden.3,13 Insgesamt ist feststellbar, dass sich Sofortimplantate mittlerweile als geprüftes Verfahren erwiesen haben und hohe Überlebensraten aufzeigen.14–17

Vorteile der klassischen Spätimplantation sind, dass die Alveole vollständig knöchern ausgeheilt ist und der Eingriff risikoarm und planbar gestaltet werden kann. Das Implantat kann primär stabil ossär eingebracht werden. Der Nachteil allerdings ist, dass während der Heilungsphase des Knochens ohne Belastung eine vertikale und horizontale Resorption stattfinden kann.18,19 

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