Socket Preservation 3.0 – Teil 4

© Dominik Nischwitz © Dominik Nischwitz

Teil 4 der Serie „Socket Preservation 3.0: Sofortimplantation mit Keramikimplantaten“

Auf dem dentalen Nachrichten- und Informationsportal ZWP online präsentiert der bekannte Fachautor und Referent auf dem Gebiet der Zirkonimplantate, Dr. Dominik Nischwitz, seinen Fall des Monats. In seiner Praxis stellte sich Mitte des Jahres ein 83-jähriger Patient mit prothetisch und konservierend insuffizient versorgtem Erwachsenengebiss vor. Er kam auf Überweisung seines behandelnden Zahnarztes für die Implantation in Regio 34-37 und 25-26 in die Praxis.

Die Zähne 25-26 waren bereits im Vorfeld vom überweisenden Behandler entfernt worden. Für den Patienten kam eine Wurzelbehandlung der Zähne 34 und 37 nicht infrage, da er in der Vergangenheit mit Zystenbildung, Schmerzen und weiteren Problemen an den wurzelbehandelten Zähnen 25-26 chronische Probleme hatte. Auf dem DVT waren die osteolytischen Areale in den Regiones 34-38 und 27-28 besonders auffällig. Die Entscheidung fiel auf die Sofortimplantation mit ein- und zweiteiligen Keramik-Implantaten (SDS 1.1 und SDS 2.0) in den Regiones 34 und 37, als ideale Socket Preservation. In den Regiones 25, 26, 35 und 36 erfolgte eine klassische Spätimplantation.

Trotz chronisch-apikaler Entzündungen oder osteolytischen Knochenarealen ist es möglich, sofort zu implantieren. Die perioperative Vorbereitung der Patienten ist in solchen Fällen entscheidend. Die Vorbereitung beginnt bereits 4 Wochen vor der geplanten OP und ist abhängig vom aktuellen Vitamin-D3-Wert und dem LDL-Cholesterin-Wert. Die konsequente Umsetzung der hypoallergenen Ernährung (Vgl. Ernährungsdesign n. Dr. Nischwitz) und Supplementierung mit den entscheidenden Nährstoffen für Knochen- und Weichgewebsregeneration ist Basis für die anstehende Operation (Vgl. BHP® n. Dr. Nischwitz). Im selben Zuge wird das Immunsystem optimal vorbereitet und im Normalfall kann somit auf eine orale Antibiotikagabe und die damit verbundene Darmproblematik verzichtet werden.

Lediglich am OP-Tag bekommen die Patienten eine Antibiotikakurzinfusion als Infektionsprophylaxe. Während der OP ist auf die absolut gründliche Reinigung und Desinfektion der Alveole zu achten, da Keramikimplantate nur in absolut gesunden Knochen einheilen. In unserer Praxis verwenden wir standardisiert Ozon zur Desinfektion. Der parodontale Faserapparat sowie selbstverständlich jegliches Granulations- und Zystengewebe müssen vollständig entfernt werden. Das Implantat ist sozusagen der „Bonus on top“ und stützt, wenn primär stabil eingebracht, die gesamte Alveole. Im vorliegenden Fall wurden in den Regiones 25-26, 35-37 zweiteilige Keramikimplantate benutzt, um jeglichen Zungendruck zu vermeiden und vollständige Ruhe während der Einheilung zu gewährleisten, da nach Entfernung der osteolytischen Knochenareale die Implantate teilweise nur noch über den krestalen Knochenbereich stabilisiert werden konnten. Lediglich im Bereich 34 wurde ein einteiliges Implantat gesetzt. Da Kosmetik für den Patienten keine Rolle spielt, wurde auf ein Provisorium verzichtet, da dieses immer ein zusätzliches Risiko für die Einheilung darstellt. Die Kaufähigkeit bleibt über die rechte Seite während der kompletten Einheilphase erhalten.

Das chirurgische Vorgehen ist standardisierbar, hat eine hohe Erfolgsquote, ist schmerzfrei und minimalinvasiv. Das Ergebnis spricht für sich.

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