Implantat mit eingebautem Speicher soll Infektionsrisiko senken

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Implantat mit eingebautem Speicher soll Infektionsrisiko senken

Nach einer Implantation stellt eine Infektion das größte Risiko für eine gelungene Osseointegration dar. Um diesem vorzubeugen, haben Wissenschaftler jetzt ein Implantat entwickelt, dass durch einen eingebauten Speicher kontinuierlich ein Medikament abgibt, welches das Infektionsrisiko eindämmen soll.

Um die Osseointegration eines Zahnersatzes zu erleichtern, werden in letzter Zeit verstärkt Implantate mit einer rauen Oberfläche verwendet. Allerdings haben einige Studien bereits belegt, dass sich an diesen Oberflächen auch einfacher Bakterien anlagern können. Um dieses Problem zu lösen, haben Forscher der Katholieke Universiteit Leuven in Belgien jetzt ein neuartiges Implantat entwickelt, dass einen eingebauten Speicher unterhalb der Zahnkrone besitzt. In diesen Hohlraum lässt sich ein antimikrobieller Wirkstoff füllen, der kontinuierlich nach außen strömt. Ein Drehverschluss ermöglicht die einfache Wiederbefüllung des Speichers. Der Wirkstoff verhindert die Anlagerung von Bakterien an das Implantat und so mögliche Infektionen. Erste Labortests mit dem Antiseptikum Chlorhexidin konnten bereits positive Ergebnisse erzielen. So wurde festgestellt, dass sich das Bakterium Streptococcus mutans nicht am Implantat anlagert, wenn dieses mit der Lösung befüllt ist. Auch ein vorher angelegter Biofilm am Zahnersatz konnte sich durch die Verwendung des Antiseptikums zurückbilden. Das Chlorhexidin strömte über einen Zeitraum von zehn Tagen kontinuierlich nach außen. Selbst nach 40 Tagen konnte noch eine Wirkung auf die Bakterien festgestellt werden. Ob und wann das Implantat im menschlichen Gebiss getestet wird, ist noch nicht abzusehen.

Quelle: ZWP online

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