Zirkonimplantate, die verspätete Revolution?

5. Internationaler ZERAMEX®-Kongress in Bern

Vom 15. bis 16. Januar trafen sich zahlreiche hochangesehene Zirkon-Experten auf Anregung der Universität Bern und des Schweizer Keramikimplantatherstellers Dentalpoint, um vor mehr als 250 Teilnehmern die neusten Erkenntnisse zu diesem Implantatwerkstoff zu präsentieren.

Der Werkstoff Zirkoniumdioxid sorgt schon seit einigen Jahren für Furore in der Zahnmedizin. Das liegt nicht daran, dass wir es hier mit einer neuen zahnmedizinischen Werkstoffklasse zu tun haben – Zirkoniumdioxid ist schon seit über 30 Jahren als Dentalmaterial bekannt. Vielmehr liegt es daran, dass sich unser Verständnis für die physikalischen, biologischen und technischen Spezifikationen dieses Materials in den vergangenen 10 Jahren stark erweitert hat.

Impressionen aus Bern

Zunächst hat sich Zirkoniumdioxid als prothetisches Material etabliert. Heutzutage werden von etlichen Prothetikern monolithische CAD-CAM-Arbeiten aus Zirkoniumdioxid als höchster Standard betrachtet. Doch kein Thema sorgt zurzeit so sehr für Aufregung, wie Implantate aus besagtem Werkstoff. Die frühen Probleme dieser Implantate aus den 80-iger Jahren haben einen zweifelhaften Ruf hinterlassen. Seit ein paar Jahren ist aber zu beobachten, wie einige wenige Pioniere der Keramik-Implantologie den Markt neu aufrollen.

Ein Unternehmen dieser ersten Stunde ist Dentalpoint. Der Schweizer Implantathersteller kann mit seinen Zeramex-Systemen inzwischen auf eine beachtliche Reihe an universitären und klinischen Expertisen verweisen. Wie kein zweites Unternehmen in diesem Bereich hat Dentalpoint somit die wissenschaftlichen Grundlagen für die Etablierung von Keramikimplantaten vorangetrieben. Zu beobachten war dies u.a. bei der Zirkontagung 2016 an der Universität Bern am 15. Januar. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Daniel Buser und Prof. Dr. Urs Brägger wurde die gesamte Bandbreite des Expertenwissens zu diesem Material zusammengetragen und zur Diskussion gestellt.

Tenor der Berner Zirkontagung und dem tags darauf stattgefundenen 5. Internationalen ZERAMEX-Kongresses war u.a., dass durch verbesserte Designs und Oberflächenkonditionierungen, die klinischen Überlebensraten und die Osseointegration denen von Titanimplantaten gleichkommen. Inzwischen hat man auch bei den zweiteiligen Systemen große Fortschritte beim Handling erzielt. Dentalpoint kann hier mit einer einzigartigen Innovation aufwarten: Das zweiteilige System wird mit einer Carbonschraube versorgt, die in Sachen Festigkeit und gleichzeitiger Flexibilität ein bisher ungelöstes Problem wettmacht. So tief scheint inzwischen das Verständnis Dentalpoints von Keramikimplantaten zu sein, dass große „konventionelle“ Hersteller aufhorchen und sich Kooperationen erhoffen.

Man darf gespannt sein, wie sich dieses Thema, welches nicht zuletzt massiv durch Patienten an die Zahnärzteschaft herangetragen wird, in den kommen Monaten und Jahren weiterentwickelt. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Titan doch nicht so unschuldig an periimplantären Erkrankungen zu sein scheint, wie bisher angenommen. Abzuwarten bleibt, ob Zirkoniumdioxidimplantate langfristig eine sinnvolle Alternative darstellen. Es wäre dann doch eine Revolution, auf die manche hinarbeiten, vor der sich aber auch nicht wenige fürchten dürften. Klar ist seit dem Berner Wochenende, zu wem sich Dentalpoint zählt.

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