„Es gibt keine Titanallergie!“

Dentalpoint veranstaltete am 17. Oktober seinen 4. Internationalen ZERAMEX® Kongress. Über 160 Teilnehmer kamen für die eintägige Fortbildungsveranstaltung des Keramikimplantate-Pioniers aus der Schweiz.

Der 4. Internationale ZERAMEX® Kongress am 17. Oktober in Berlin war weit mehr als eine bloße Werbeveranstaltung für einen bekannten Keramikimplantate-Hersteller. Tatsächlich war es Aufklärung über metallfreie Implantologie im Ganzen. Jürg Bolleter, CEO und Gründer von Dentalpoint, sprach vor über 160 Teilnehmern in seiner Eröffnungsrede vom hohen Stellenwert der Gesundheit im Bewusstsein der Bevölkerung. Der ursprünglich aus dem Schweizer Lebensmitteleinzelhandel kommende Manager Bolleter verglich die Trendwende zu metallfreier Implantologie mit dem großen Erfolg ökologisch produzierter Nahrungsmittel in den vergangenen Jahrzehnten. Die Menschen seien sehr wohl bereit, wesentlich mehr Geld (z.B. für Bio-Lebensmittel bis zu 70 Prozent mehr) für ihre Gesundheit auszugeben. Natürlich dürfen die wissenschaftlichen und verfahrenstechnischen Grundlagen für Keramikimplantate nicht fehlen, so der Dentalpoint-Chef. Zum Beispiel würden die ZERAMEX®-Implantate im Gegensatz zu den meisten anderen am Markt erhältlichen Keramikimplantaten aus dem zuvor ausgehärteten Zirkon herausgeschliffen. Nicht ohne Stolz sprach er abschließend in diesem Zusammenhang über die seit Sommer gültige FDI-Zulassung für den amerikanischen Markt.

Impressionen aus Berlin

In den folgenden Fachvorträgen stellte Dr. Jens Tartsch zunächst die Vorteile und Merkmale der ZERAMEX®-Implantatsysteme vor. Zum einen zählen dazu die Zweiteiligkeit des verschraubbaren ZERAMEX® P(lus). Die interne Schraube besteht aus einem Carbon-PEEK-Material. Der relativ junge Werkstoff bietet eine Zugfestigkeit von 2.000 MPa (im Vergleich: Titan Grad 4 bietet hier eine Zugfestigkeit von 550 MPa) und punktet mit einem Elastizitätsmodul von 110 GPa. Zum anderen bedeuten aus prothetischer Sicht die speziell auf das ZERAMEX® (P)lus abgestimmten Abdruckpfosten, Gingivaformer und Provisorien eine deutliche Verbesserung im gesamten Arbeitsprozess. Damit bietet dieses Implantatsystem Lösungen für nahezu alle Indikationen, die auch Titanimplantate ermöglichen. Ein wesentlicher Unterschied zu selbstschneidenden Titanimplantaten sei, dass man bei den hier vorgestellten Keramikimplantaten die komplette Länge mit dem Gewindeschneider vorbereiten müsse.

Doch schon die folgenden Vorträge befassten sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Titan- und Keramikimplantaten im Allgemeinen. So konnte Prof. Dr. Dieter Bosshardt mit umfangreichen histologischen Studien die guten osseointegrativen Eigenschaften der Keramikimplantate belegen, die ähnlich hervorragend seien, wie die der Titanimplantate. Dr. Thomas Mehnert machte in seinem anschließenden Referat die hohe Indikationsbreite des ZERAMEX®-Implantatsystems deutlich, in dem er zahlreiche unterschiedlich gelagerter Patientenfälle durchging. Er warnte aber, dass bei aller biologischen Akzeptanz der Keramikimplantate im Mund die Gewindegänge auch hier niemals freiliegen dürften.

Ein besonderes Highlight war allerdings der immunologische Vortrag von der Mitbegründerin der Deutschen Gesellschaft für Umweltzahnmedizin (DGUZ), Dr. Elisabeth Jacobi-Gresser. Dr. Jacobi-Gresser zeigte, dass schon wenige kleine metallische Rückständige im Hart- und/oder Weichgewebe für allergische Reaktionen sorgen können. Doch gerade bei Titan müsse man eher von einer Unverträglichkeit sprechen. „Eine Titanallergie gibt es nicht!“, so Jacobi-Gresser. Titanoxidpartikel können Makrophagen im Gewebe aktivieren, die wiederum lokale (z.B. mangelnde Osseointegration) und systemische Immunprozesse in Gang setzen können. Doch diese unterscheiden sich immunologisch von einer allergischen Reaktion.

Nach einer kurzen Pause mit intensiven Diskussionen sprachen Dr. Urs Brodbeck und Markus Ried (biodenta) über den digitalen Workflow, der ohne weiteres auch mit Keramikimplantaten abgebildet werden könne. Ein wichtiges Arbeitsgerät in diesem Zusammenhang bilde der Intraoralscanner, so Brodbeck. Dr. Mario Kirste, Dr. Michael Leistner und Dr. Arnd Lohmann zeigten zum Abschluss des Kongresses einige beindruckende Patientenfälle, die mit Hilfe der ZERAMEX®-Implantate gelöst wurden.

Ausblick

Für die kommenden Monate  stellte Dentalpoint in Aussicht, eine bonelevel-Implantatlinie auf den Markt zu bringen. Man darf gespannt sein, in welchem Umfang das Thema „Keramik in der Implantologie“ auf der IDS 2015 zum Tragen kommt. Dass Dentalpoint dabei ganz vorne mitspielen wird, dürfte allen Beteiligten nach diesem Kongress klar sein.

Über Dentalpoint

Bereits seit fünf Jahren fokussiert sich die Dentalpoint AG auf die ästhetische und metallfreie Implantatversorgung. Nicht nur aufgrund der steigenden Anzahl an Patienten mit einer Titanunverträglichkeit, sondern auch aus optischen Gründen wünschen sich immer mehr Menschen eine prothetische Versorgung mit natürlich weißen Keramikimplantaten. Ihrem Motto „ZERAMEX® – Mehr als nur ein Implantat“ treu bleibend, hat das Schweizer Unternehmen auch 2014 schon einige Innovationen präsentieren können. Neben einer neuen Produktreihe gehört dazu ein komplett überarbeitetes Kommunikationsdesign.

Autor: Georg Isbaner

Foto: Die Referenten des 4. ZERAMEX® Kongresses auf einen Blick. © OEMUS MEDIA AG

 

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