Gingiva liebt Zirkonoxid

Das übergeordnete Ziel unserer Arbeit und all unserer Bemühungen, Entwicklungen, Fortbildungen und Anstrengungen überhaupt ist und muss der zufriedene, gesunde und glückliche Patient sein.

Den entsprechenden Aufwand vorausgesetzt, können wir heute jedes Volumen an Knochen generieren und über navigationsgestützte Verfahren ein Implantat auf den Zehntelmillimeter exakt und stabil in die geplante Position platzieren. Wieder entsprechenden Aufwand und künstlerisch-handwerkliches Können vorausgesetzt, ist der Zahntechniker heute in der Lage, eine Krone herzustellen, welche vom natürlichen Zahn nicht mehr zu unterscheiden ist.

Was jedoch endgültig darüber entscheidet, ob der Patient unsere Arbeit liebt oder enttäuscht und unglücklich ist, wird die Position, das Volumen und die Beschaffenheit der Papille und roten Ästhetik im Allgemeinen sein. Und eben dieser Bereich, auf den der Patient solch großen Fokus legt, ist immer noch nicht 100 Prozent unter unserer Kontrolle.

Als Pionier auf dem Gebiet der Keramikimplantate möchte ich Ihren Fokus auf Zirkonoxid als Implantatmaterial lenken: 13 Jahre und 8.000 persönlich gesetzte Keramikimplantate haben mir gezeigt, dass uns hier ein Material zur Verfügung steht, welches das Weichgewebe liebt und uns die Arbeit erleichtert. Zirkonoxid ist absolut gewebeneutral, besitzt keine freien Elektronen, an welche sich Moleküle binden können, weist eine sehr niedrige Plaqueaffinität auf und es existieren keinerlei Unverträglichkeiten im Gegensatz zu Titan. Durch die fehlende Duktilität der Keramik bewegt sich das Implantat nicht und somit wird weniger Knochenabbau stattfinden.

Die Hospitanten, welche täglich in unsere Klinik kommen, sind überrascht, wie stabil und perfekt sich die Gingiva auch noch nach über 10 Jahren an den Keramikimplantaten darstellt. Besonders aber, mit welch geringem Aufwand wir heute bei unserer täglichen Arbeit die Voraussetzung für dieses langfristig perfekte Ergebnis nutzen. Zirkonoxid hat uns in den vergangenen 10 Jahren in der Kronen- und Gerüsttechnologie gezeigt, was es kann. In den kommenden 10 Jahren wird es uns dies auch in der Implantologie beweisen.

Autor: Dr. med. dent. Karl Ulrich Volz

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