Biologische Zahnmedizin und ­Keramikimplantate – Full Mouth Rehabilitation

In der neuesten Ausgabe des Implantologie Journals ist Dr. Dominik Nischwitz mit einem Beitrag zum Thema „Biologische Zahnmedizin und ­Keramikimplantate – Full Mouth Rehabilitation“ vertreten.

Eine 32-jährige Patientin informierte sich in sozialen Medien über die Biologische Zahnmedizin und Keramikimplantate. Da sie schon lange unter chronischen Beschwerden litt, war sie auf der Suche nach einer neuen Behandlungsmöglichkeit. In der Anamnese zeigten sich folgende Probleme: chronische Borreliose, HPU (Hämopyrrollaktamurie), eine vergrößerte Leber und Milz, zahlreiche geschwollene Lymphknoten am Hals, Harndrang und massive Verdauungsprobleme sowie Nahrungsmittelintoleranzen. Ihre Heilpraktikerin stellte mittels kinesiologischem Muskeltest (ART n. Dr. Dietrich Klinghardt) einen Zusammenhang zur Mundhöhle her. Folgendes Fallbeispiel rückt die Biologische Zahnmedizin als alternative und  Erfolg versprechende Therapiemöglichkeit in den Fokus.

Anamnese und Befund

Bereits bei der zahnmedizinischen Erst­untersuchung zeigte sich ein sowohl konservierend als auch prothetisch insuffizient versorgtes Erwachsenengebiss. In der Funktionsanalyse war der Biss stark abgesunken, was sich in einem muskulär verspannten und knackenden Kiefergelenk widerspiegelte. Alle Weisheitszähne sowie die Zähne 17 und 26 waren bereits entfernt worden. Die Brückenversorgung 25–27 war erneuerungsbedürftig und alle Seitenzähne nur mit ausgewaschenen und abradierten Kompositfüllungen versorgt. Die Zähne 14, 12, 11, 22, 35–36 und 46 wurden infolge einer unprofessionellen Amalgamentfernung nach und nach, aufgrund von wiederkehrenden Schmerzen und Überempfindlichkeit, wurzelbehandelt – ohne Erfolg. Die Patienten klagte im Bereich der Zähne 12, 11, 22 über apikale Druckschmerzen. Die Zähne 35–36 und 46 waren aufbissempfindlich und die Gingiva geschwollen, schmerzhaft und blutete leicht auf Sondierung. Auf der weiterführenden DVT-Bildgebung zeigten sich insuffiziente Wurzelfüllungen mit apikaler Ostitis in Regio 14, 22, 36 und 46. Weiterhin waren Osteo­lysen im Bereich der ehemaligen Weisheitszähne, die ohne systemische Vor­bereitung entfernt wurden, zu sehen (Abb. 1–9). Da sie sich bereits im Vorfeld mit dem Thema „Neuromodulative Trigger“ und der damit verbundenen disruptiven ­autonomen Regulation und Stresssymptomatik beschäftigt hatte, kam für sie nur eine maximal biologische Sanierung der Mundhöhle infrage.

Biologische Zahnmedizin – Was ist das?

Zu diesen Themen ist es notwendig, ein wenig über den Tellerrand der konventionellen schulzahnmedizinischen Lehrmeinung zu schauen. Diese basiert hauptsächlich auf dem zahnmedizinischen Handwerk und berücksichtigt noch zu selten medizinische Grundlagen aus dem Bereich der Immunologie, Toxikologie und dem auto­nomen Nervensystem. So ist z. B. die Wurzel­behandlung zunächst eine reine Schmerzbehandlung. Der Zahn wird lediglich als Kauorgan mit der Funktion des Kauens betrachtet. Die Verbindung zum gesamten Körper steht hier nicht im Vordergrund. Dabei können chronische Entzündungen im gesamten Körper über die chronische Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Neben­nieren-Achse, der sogenannten Stressachse, zu einer Reihe von Problemen führen. Die Aktivierung der Stressachse, auch bekannt als Fight-and-Flight-Syndrom ist grundsätzlich dafür da, kurzfristig Energie bereitzustellen, z. B. um vor dem Säbelzahn­tiger davonzurennen. Jeder kennt das Gefühl vor einer Prüfungssituation: Der Mund wird trocken, die Pupillen werden weit gestellt, die Verdauungsorgane werden herunterreguliert, die Gefäße eng gestellt, das Herz schlägt schneller, das Blut wird aus den Organen in die Muskulatur bewegt und die Konzentrationsfähigkeit sinkt. Adrenalin wird durch die Venen gepumpt. An sich würde man lieber wegrennen, als die Prüfung zu machen. Im akuten Fall ist das kein Problem – ist die Gefahr gebannt, regulieren sich alle Vorgänge wieder relativ schnell. In der Tierwelt kann man das noch sehr gut beobachten: Der Löwe greift die Zebraherde an, und sobald ein Tier zerfleischt wird, ist die Herde wieder entspannt. …

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Quelle : Implantologie Journal 7+8/2018

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